Luther und die Juden
Donnerstag, 30. Januar 2025
15.00 – 18.00 Uhr
Sitzungsraum der Superintendentur
Engelstr. 12, 54292 Trier
Luther und die Juden
Zu Luthers grundlegenden reformatorischen Entscheidungen gehört auch seine Judenfeindschaft, der "Geburtsfehler des Protestantismus" (Klaus Wengst.) Sein anfängliches Wohlwollen gegenüber Jüdinnen und Juden und der Mahnung zu einem humanen Umgang in der Schrift "Das Jesus Christus ein eingeborener Jude sei" schlug um in Enttäuschung. Seine Gegnerschaft äußert sich, in dem er gläubige Jüdinnen und Juden als Verstockte, Verfluchte, "Diebe der Schrift", Feinde Christi und Gottesleugner bezeichnet. Dieses theologisch begründete Denkraster prägte die Judenfeindschaft bis in die Neuzeit an der Universität und in Predigten.
Gemeinsam mit Prof. Dr. Andreas Mühling nehmen wir die zentralen Schriften Luthers zur Judenfrage in den Blick. Eingebunden in den historischen Kontext, stellen wir uns die Frage: Wie gehen wir mit diesem schwierigen Erbe Luthers heute um? Haben sie heute noch politische, kirchliche und theologische Relevanz?
Für den Religionsunterricht bedeutet dies, dass das Thema "Martin Luther und die Juden" nicht einfach übergangen werden kann. Es gehört zu der mit Recht geforderten Pluralitätsfähigkeit als Ziel des evangelischen Religionsunterrichts, wenn auch die problematischen Aspekte des eigenen konfessionellen Profils angemessen thematisiert werden können.
Referent: Prof. Dr. Andreas Mühling, Universität Trier
Leitung: Britta Lehmkuhl, Schulreferentin Trier
Zielgruppe: alle Lehrkräfte besonders Sek I und II, BBS, Interessierte Pfarrer*innen und Mitarbeitende im Ehrenamt
EFWI- NR.: 24ES550006