Abgesagt! Rheinland-Pfalz zwischen Neuanfang und „Weiter so“ – Demokratie im Schatten des Kalten Krieges 1946-1967
Mit Ministerpräsident a.D. Dr. Bernhard Vogel als Zeitzeuge Rheinland-Pfalz ist eines der nach dem Zweiten Weltkrieg geschaffenen Bundesländer und manchmal sind noch heute Bindestriche zwischen den historischen Landesteilen zu spüren. Gleichzeitig aber ist in Geschichtsunterricht und Politischer Bildung die Beschäftigung mit den frühen Jahren unseres Landes etwas in den Hintergrund getreten. Dabei ist diese Zeit spannend und bietet viel für den Unterricht: Entnazifizierung und Aufbau der Demokratie, von Besatzern zu Verbündeten, Staat und Gesellschaft im Kalten Krieg, Spannungen zwischen Tradition und Fortschritt. Diese großen Themen der Schuljahre 10 und 13 lassen sich alle auch am Beispiel „unseres RLP“ vermitteln. Zwei Eckpunkte markieren den Rahmen der Veranstaltung: Die Gründung 1946 unter französischer Kontrolle bildet einen tiefgreifenden Neuanfang. Der politische Generationenwechsel 1967 in Rheinland-Pfalz markiert dann den Endpunkt dieses Zeitabschnittes - am Vorabend der „68er“. In jenem Jahr 1967 wurde Dr. Bernhard Vogel Kultusminister des Landes Rheinland-Pfalz. Höhepunkt der Tagung wird das Zeitzeugengespräch mit ihm sein: Was war das für ein Land, in dem er 1967 Minister und 1976 Ministerpräsident wurde? Zum Inhalt: Anhand ausgewählter Politikfelder soll Landesgeschichte im Schatten der großen Politik aufgezeigt werden. Beispiele für Fragen dieser Zeit: Städte wie Institutionen - Neuaufbau oder Wiederaufbau? Akuter Lehrermangel - die Kriterien der Entnazifizierung lockern? Konfessionelle Grundschulen - ein Recht der Eltern oder ein Anachronismus? Das schriftliche Abitur als Kulturkampf: französisch und zentral oder deutsch und schulintern? Landesregierung ohne Macht? - wenn ein Verbündeter offen scharenweise junge Männer für die Fremdenlegion und Kolonialkriege anwirbt? Das neue Fach Gemeinschaftskunde- Schulnoten auf demokratische Haltung? Wenn die Autobahn zur Air Base wird – wie regelt man das Zusammenleben von Pfälzern und Amerikanern? Reicht dem Land eine „Landesuniversität Mainz“ – oder doch nicht? Die Pfalz ein untrennbarer Teil Bayerns? Darf die Landesregierung den Schulträgern vorschreiben, wie deren Schulen zu führen sind oder soll gleich eine Zwangsverstaatlichung aller Schulen erfolgen? Brauchen Mädchen eigene Schulen oder kann Koedukation riskiert werden? Braucht man technisch-naturwissenschaftliche Bildung im Land der „Reben und Rüben“? Zur Methodik: Die Tagung verbindet klassische und moderne Ansätze: Präsentation von Forschungsergebnissen und Quellen sowie Zeitzeugengespräche auf der einen Seite, digitale Angebote im Internet zu historischen Lernorten, Zeitzeugen und Quellen auf der anderen Seite. Ein Tagungsreader mit Texten und neuen Unterrichtsmaterialien wird zur Verfügung gestellt Mit freundlicher Unterstützung des Landesarchivs Speyer und des Archivs des Landtages Rheinland Teilnehmerkreis: Lehrkräfte für Geschichte, Gesellschaftslehre und Sozialkunde Referent/-innen: U. Eymann, Zeitzeugenstelle, Pädagogisches Landesinstitut; Dr. C. Klausing, Historisches Seminar, Universität Mainz; S. Kröper, Fachleiterin Geschichte, Studienseminar LA Gymnasien Speyer Leitung: EFWI-Direktor V. Elsenbast, B.Kilian, Regionaler Fachberater Geschichte b.d. Schulaufsicht NW
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