Leitbild des Erziehungswissenschaftlichen Fort- und Weiterbildungsinstituts der evangelischen Kirchen in Rheinland-Pfalz EFWI

Das EFWI unterstützt Lehrkräfte und Schulen durch Fort- und Weiterbildung, Entwicklung und Beratung. Dabei orientiert sich das EFWI an den konkreten Herausforderungen schulischer Arbeit wie an der aktuellen Forschung.

Diesen Auftrag nimmt das Institut in Form einer geteilten Bildungsverantwortung im Rahmen des Unterstützungssystems des Landes Rheinland-Pfalz, das es für sein Schulwesen bereithält, wahr.

Träger des EFWI sind die evangelischen Kirchen in Rheinland-Pfalz. Dies ist die Evangelische Kirche der Pfalz, die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau und die Evangelische Kirche im Rheinland. Dabei gewährleistet das Land Rheinland-Pfalz gemeinsam mit den Trägern die Arbeit des Institutes.

Die Bildungsverantwortung für das rheinland-pfälzische Schulwesen wird neben dem evangelischen Religionsunterricht und den Schulen in evangelischer Trägerschaft außerdem wahrgenommen

  • durch die kreiskirchlichen Schulreferate der Evangelischen Kirche im Rheinland, durch die Arbeitsstellen des Religionspädagogischen Instituts (RPI) der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, durch das Amt für Religionsunterricht der Evangelischen Kirche der Pfalz mit seinen Religionspädagogischen Zentren als Mitveranstalter des EFWI
  • durch weitere Einrichtungen und Organisationen.

Die Zusammenarbeit zwischen dem EFWI und den Mitveranstaltern erfolgt im Blick auf Konzeption, Programm, Finanzierung und Verwaltung in enger institutionalisierter Kooperation.

Im Blick auf Rahmenbedingungen, aufzugreifende Herausforderungen und konzeptionelle Perspektiven sowie auf die Angebote stimmt sich das EFWI kontinuierlich ab

  • mit dem Ministerium für Bildung des Landes Rheinland-Pfalz
  • mit dem Pädagogischen Landesinstitut des Landes Rheinland-Pfalz (PL)
  • mit dem Institut für Lehrerfort- und -weiterbildung (ILF) der katholischen (Erz-)Bistümer in Rheinland-Pfalz.

Das EFWI arbeitet sowohl im Zusammenhang weiterer kirchlicher Einrichtungen, die insbesondere für Lehrerbildung und Schulentwicklung Aufgaben übernommen haben, als auch im Zusammenhang mit anderen kirchlichen und nichtkirchlichen Bildungseinrichtungen und Organisationen.

Dem EFWI steht ein Kuratorium vor, in das die drei Landeskirchen Mitglieder berufen. Seine Verantwortung bezieht sich vor allem auf Entscheidungen im Blick auf die Finanzen, das Personal und das Programm sowie Struktur des Instituts. Ihm arbeitet ein Programmausschuss zu.

Das EFWI versteht sich als Teil evangelischen Bildungshandelns und arbeitet auf der Grundlage eines christlichen Menschenbildes:

Danach ist die Würde des Menschen in seiner Geschöpflichkeit, in seiner Gottebenbildlichkeit und in der Zuwendung Gottes zu ihm begründet. Die Würde des Menschen steht damit außerhalb der Verfügbarkeit durch andere. Dies schließt den Respekt vor seiner Person und seiner Individualität ein.

Der Mensch ist ein Beziehungswesen. Er ist stets in seinem Verhältnis zu Gott, zur Welt und den Mitgeschöpfen sowie zu sich selbst zu sehen. Streben, Scheitern und Angewiesen sein gehören ebenso zu ihm wie die geschenkte Freiheit, zu deren verantwortlicher Gestaltung er berufen ist. Bildung in evangelischer Perspektive unterstützt ihn hierbei.

Menschsein gibt es grundsätzlich nur in Vielfalt und Gleichwertigkeit. Unterschiedlichen Lebenslagen, Lebenswelten und Begabungen ist jeweils gerecht zu werden.

Das EFWI unterstützt die Erfüllung des Auftrages und der Aufgaben von Schule, indem es hochwertige Maßnahmen zur Fort- und Weiterbildung sowie zur Schulentwicklung anbietet. Das bedeutet:

Wir stärken schulisch Handelnde und unterstützen Schulentwicklung.

Wir orientieren uns an signalisiertem Bedarf und haben die zukünftigen Anforderungen an Schule im Blick.

Wir entwickeln Angebote zur Bewusstseinsbildung, zum Erwerb von Fach- und Handlungswissen, zur Konzeptentwicklung, mit konkreten Praxishilfen.

Ziele, Inhalte, Formate, Medien und Methoden sind person-, system- und handlungsorientiert.

Wir ermöglichen den Erwerb von Qualifikationen und Zertifikaten.

Wir legen Wert auf die Qualität und Wirksamkeit unserer Arbeit. Dies sichern wir durch folgende Maßnahmen:

Wir arbeiten in verschiedenen Formaten: Programme, Seminare, Veranstaltungen im Verbund, schulinterne Studientage und Workshops, individuelle Fortbildungen, Beratungen, nationale und internationale Kooperationen, weiterbildende Lehrgänge.

Wir sichern die Qualität unserer Veranstaltungen durch die Expertise und Kompetenz der Dozentinnen und Dozenten, durch externe Referentinnen und Referenten, eigens im EFWI ausgebildeten Trainerinnen und Trainern, Moderatorinnen und Moderatoren und durch regelmäßige Evaluation. Die Verwaltung arbeitet eigenverantwortlich in ihren Aufgabenbereichen. Sie praktiziert ein professionelles Projekt- und Prozessmanagement im Team und füllt die ihr übertragene Verantwortung mit persönlichem Engagement aus.

Leitung und Verwaltung sowie Dozentinnen und Dozenten arbeiten team- und zielorientiert zusammen. Arbeitsvorhaben, Projekte und Arbeitsaufträge werden klar und rechtzeitig vereinbart und fördern die Qualität unserer Arbeit.

Die Arbeit im Institut erfordert eine enge Vernetzung in Form von konstruktiver und teamorientierter Zusammenarbeit aller Beteiligten. Unsere Kommunikation erfolgt sachbezogen, ergebnis- und lösungsorientiert. Sie ist transparent, verlässlich und vertrauensvoll.

Im Institut gibt es verschiedene Arbeitsbereiche und Zuständigkeiten. Alle Mitarbeitenden leisten einen wertvollen Beitrag zur Erfüllung unseres Auftrages.

Wir gehen in unserer Arbeit respektvoll und achtsam miteinander um. Wir machen uns immer wieder bewusst, dass wir einander brauchen, um unsere Ziele zu erreichen.

Die Mitarbeitenden unterstützen sich gegenseitig und begegnen einander in Gleichwertigkeit. Gegenseitige Wertschätzung, Akzeptanz und Anerkennung bilden deshalb die Grundlage für den Umgang aller Beteiligten miteinander.

Probleme, Fehler, Konflikte sprechen wir sachlich, offen und konstruktiv mit den Beteiligten an und suchen nach Lösungen, die allen möglichst gerecht werden. Wir wollen auch über Positives sprechen und uns gegenseitig stärken.

Wir gehen verantwortungsvoll mit unseren Ressourcen um - insbesondere mit den personellen.

Regelmäßige Besprechungen zum Informations- und Meinungsaustausch fördern die Kommunikation und das Verständnis für- und miteinander. Größtmögliche Handlungsspielräume fördern das eigenverantwortliche Arbeiten. Bei Bedarf wird Unterstützung und Begleitung in Arbeitsprozessen angeboten. Dies kann auch durch Personal- und Teamentwicklungsmaßnahmen erfolgen, um die Kompetenzen aller Mitarbeitenden zu stärken.

Veränderungen gegenüber sind wir aufgeschlossen. Anregungen und Ideen nehmen wir auf und bringen uns selbst mit Gedanken und Vorschlägen ein. Das Institut versteht sich als lernendes System.

Das Institut verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der die Fürsorgepflicht und das Prinzip der Selbstsorge ernst nimmt. Auf der Grundlage der gesetzlichen Vorgaben im Arbeits- und Gesundheitsschutz fördert das Institut gesundheitsorientiertes Verhalten.

Einkauf, Beschaffung und Nutzung von Produkten und Dienstleistungen erfolgen nach ökologischen und sozialen Gesichtspunkten. Es wird der entsprechende Leitfaden der Evangelischen Kirche der Pfalz angewandt.

Um einen höchstmöglichen Erfolg zu erreichen, müssen die Einrichtungsziele von allen Mitarbeitenden verstanden und geteilt werden. Auf der Grundlage eines gemeinsamen Grundverständnisses wird ein einheitliches, abgestimmtes Leitungsverhalten erreicht.

Die Leitung unterstützt die Mitarbeitenden dabei, sich und ihre Fähigkeiten in die Arbeit einzubringen und zu entfalten. Sie unterstützt deren selbstständige Aufgabenwahrnehmung.

In jährlichen Mitarbeitergespräche werden Ziele zu definiert und vereinbart, Arbeitsleistungen wahrgenommen und bewertet sowie eine Verständigung über die Zielerreichung hergestellt. Die Leitung stellt situative und individuelle Beratung und Anleitung sicher und bietet Orientierung und Sicherheit. Fort- und Weiterbildung unterstützen die Entwicklung.

Die Leitung fördert die Stärken der Mitarbeitenden und erkennt Leistungen an. Sie übt konstruktive Kritik und fordert diese aktiv ein. Anerkennung kann öffentlich erfolgen, Kritik ist persönlich und vertraulich anzusprechen.

Vielfalt und Differenzen, Konflikte und Fehler werden als Chance genutzt, die Qualität der Arbeit und die Zufriedenheit zu verbessern. Die Leitung ist offen für Vorschläge und neue Ideen und unterstützt aktiv das Bestreben nach Weiterentwicklung und Zukunftsorientierung.

Den Mitarbeitenden werden die für ihre Aufgaben notwendigen Informationen zeitnah zur Verfügung gestellt. Die Mitarbeitenden melden Informationsbedarf an und informieren ihrerseits über alle relevanten Entwicklungen ihrer Verantwortungsbereiche.

Mitarbeitende werden an der Entscheidungsvorbereitung beteiligt. Sie bringen hierbei ihre Kompetenz ein. Entscheidungshintergründe werden – soweit möglich – transparent gemacht.